Tuesday, July 19, 2011

Here Come The Mummies: 8 of 5 | musik.klarmachen-zum-aendern.de

Nashville ist ja international bekannt für seine florierende Musikszene. Viele berühmte Musiker stammen aus der Heimatstadt der Gibson-Gitarren, darunter Johnny Cash, Ben Folds oder auch Taylor Swift. Doch neben solchen jungen Musikern gibt es auch einige Ältere, die noch gut im Geschäft sind. Laut eigenen Angaben sind sie etwa 5000 Jahre alt und stammen auch nicht direkt aus Nashville, sondern eigentlich aus Ägypten. Es handelt sich um den Stamm Expleticus Deleticus, der einer unvollständigen Hieroglyphentafel zufolge (in denen sich sicheren Quellen nach wohl auch die ersten sexuellen Anspielungen in „Lyrics" finden) von den Töchtern des Pharao mit einem grausamen Fluch belegt worden ist. Mehr steht auf der Tafel nicht, weshalb sich lange Zeit die wildesten Theorien um den Verbleib des Stammes rankten. Die Stichwörter Atlantis und Pompeji fielen ebenso wie Troja, bis der Professor Nigel Quentin Fontenelle Dumblucke IV bei Tunis Musik im Sand unter ihm hörte und dort eine antike Diskothek freilegte, in der sogar nach die Band spielte. Diese mumifizierten Musiker nannten sich pragmatischerweise „Here Come The Mummies” und geben an, auf der Suche nach dem ultimativen Riff zu sein, der sie von ihrem Schicksal erlösen kann. Als Nebenprodukte dieser Suche entstanden einige Alben, von denen acht Stücke unter dem Titel „8 of 5” auf Noisetrade veröffentlicht wurden. Dort können sie gegen Angabe einer E-Mail-Adresse und einer Postleitzahl (oder einem anderen Text) heruntergeladen werden.

Den Anfang macht „Carnal Carnival”, mit der freundlichen Einladung doch ins Zelt einzutreten und sich die ein oder andere Kuriosität anzusehen. Die Einleitung richtet sich zwar nur an „Ladies and Ladies” und die Stimme des Einladenden klingt auch etwas seltsam, aber das liegt bestimmt nur an den Mullbinden. Und da ertönt auch schon der „Einzug der Gladiatoren”. Also, nix wie rein. Groovy geht es weiter mit „Freak Flag”. Auch Funk scheint den alten Ägyptern ein Begriff gewesen zu sein.

Auf ihrer Jahrtausendlangen Odysse scheinen sie auch in Berührung mit Lateinamerika gekommen zu sein, denn lateinamerikanische Einflüsse hört man in „Ra Ra Ra”heraus. Und auch, dass die Mumien es chunky, also klobig, mögen hätte man sich ob ihrer eigenen Erscheinung zwar denken können, bekommt es aber auch nochmals sehr unterhaltsam im gleichnamigen Song erklärt.

Unterhaltsam ist ein Attribut, dass man wohl auf alle Texte der Gruppe anwenden kann. Ob die Mumien jetzt vom nächsten Rendezvous (dass sie in Hosen absolvieren werden) , Dirty Minds oder von unheimlichen Geräuschen in der Nacht singen (für die selbstverständlich sie verantwortlich sind), sie tun es mit Humor. Alles ist unterlegt von Musik, zu der Videos von (natürlich mumifizierten) Frauen, die in Blues-Brothers-Manier im Waschsalon tanzen, passen würden. Apropos Videos: Falls man in nächster Zeit nicht nach Nashville kommen kann, lohnt es sich, einen Blick auf die Videos der Band zu werfen. Es gibt Gerüchte, wonach unter den Bandagen sogar Grammygewinner zu finden seien, die sich, um Vetragsschwierigkeiten zu vermeiden, verhüllt hätten. Ob das nun wahr ist oder nicht, die Musik ist professionell und anspruchsvoll, lustig und unterhaltsam. 5000 Jahre üben haben sich gelohnt.

Source: http://musik.klarmachen-zum-aendern.de

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